Gunhild Söhn

‚Athina ist entzückt‘

Ausstellung vom
8. November bis 19. Dezember 2008

‚Athina ist entzückt‘ – Arbeiten aus dem Sammlungsbestand

Aus der seit 1992 von Gunhild Söhn aufgebauten Sammlung präsentiert die sammlungsinterne Abteilung „Tourismus“ ausgewählte Werke aus dem Umfeld des Kultur- und Ausstellungstourismus. Söhn arrangiert die Arbeiten in den einzelnen Stockwerken des Ausstellungsorts als Parcours durch unterschiedliche Erlebnisräume, der gleichermaßen das Hinabsteigen in die beiden Untergeschosse und das anschließende Wiederaufsteigen durch die Funktionsräume des Pumpwerkes thematisiert. Bei seinem Rundgang trifft der Betrachter auf bizarre Bild- und Objekt-Szenarien, die vor dem Hintergrund der antiken Mythen des Abendlands die zeitgenössische Praxis einer stilisierten Event-Kultur befragen: Werden Begehrlichkeiten nach dem Fremden und Anderen nicht nur von der heutigen Tourismus-Industrie, sondern auch vom Ausstellungstourismus der Museen definiert? Und überleben im Zeitalter des Reisens und der Mobilität die tradierten Sehnsuchtsprojektionen in den Souvenirs von Andenkenläden und Museumsshops als Teller, Tasse, Kuscheltier und Postkarte? Aus der Perspektive eines portraitierten Kindes (Athina) stellt Gunhild Söhn diese Fragen mit der ihrer Sammlung eigenen Ambivalenz von realer und simulierter Aneignung zur Debatte. Im Rollenspiel mit der wechselseitigen Verkörperung als Sammlerin und Künstlerin lenkt sie die Blickrichtung des Publikums auf immer neue Bezüge der einzelnen Arbeiten im Verhältnis zu bedeutenden Werken der Kunstgeschichte und eröffnet damit eine unerwartete Sicht auf die Abgründe des Absurden…